Bayern vs. Dortmund – ein Drehbuch nach Maß oder #miasannett

27. April, 2017; 14:28

Und wieder einmal hat der großartige FC Bayern enorme Sozialkompetenz bewiesen und dem zuletzt durch außersportliche Dinge arg gebeutelten BVB aus Dortmund ein emotionales Erfolgserlebnis gegönnt.

Schon vor dem Anpfiff ermöglichte der FC Bayern in Form des Busfahrers überhaupt das Stattfinden des Spiel, als dieser die Bustüre des schwarz-gelben Busses öffnete. Lt. Drehbuch musste Bayern dem BVB die erste Großchance überlassen, also gaben sie sich im Spiel von Beginn an große Mühe dem BVB entsprechend unter die Arme zu greifen. Lahm ließ Guerreiro mehr als den benötigten Platz und in der Mitte ließ man Aubameyang gewähren, er konnte (durfte?) das frühe Geschenk leider nicht verwerten. Also musste Martinéz nachhelfen, in dem er einen feinen Pass in den Lauf von Guerreiro spielte, Ulreich war wohl noch nicht informiert und lenkte den Ball an den Pfosten, wo Lahm sich wiederrum alle Mühe gab dem heraneilenden Reus bei seinem Abstauber nicht im Wege zu stehen. Um aber den BVB nicht nur einfach so durch „unglückliche“ Gegentore gewinnen zu lassen, musste natürlich die Dramaturgie des Spiels verändert werden. Dazu gehört als Klassiker natürlich dazu, dass Martinéz erst seinen Fehler wieder gut macht, nur um kurz darauf den Ball nur an den Pfosten zu köpfen. Um dem ganzen die Kröne aufzusetzen muss natürlich der Ex-BVB´ler Hummels noch einnetzen. Gesagt, getan. Was fehlt noch? Ach ja, der allgemein hin als „bester Neuner der Welt“ bezeichnete Lewandowski muss natürlich den Chancentod geben, was sein Stuntdouble (Double, lustig 😉 ) vorzüglich umsetzte. Und auch Robben, der so gerne gegen Dortmund trifft, soll seine berühmten Schlenzer nicht allzu genau platzieren, diesmal gerne immer so haarscharf am Pfosten vorbei wäre klasse. Was soll ich sagen, keiner setzt solche Vorgaben präziser um als unser Mr. Wembley. Aber was braucht so ein Spiel noch? Einen Helden! Einen Wendepunkt! Und was Thiago, Lewandowski und Robben in der 63. Minute auf die Fussballbühne gezaubert haben hätte durchaus einen Oscar für die besten Nebenrollen verdient gehabt, aber -ganz ehrlich- die Rolle von Sven „Manni“ Bender konnte keiner dieser 3 toppen. Eine sensationelle Leistung wie er Robbens Schuss mit der Fußspitze an den Pfosten lenkte, von dort aus der Ball die Latte streichelte. Lt. Drehbuch sollte er den Ball nur klären, aber er improvisierte und machte die Szene mit seiner Rettungstat an den Pfosten noch heroischer. Chapeau Herr Bender! Die Bayern waren aber immer noch vorne, also war es an der Zeit dem Spiel die entscheidende Wendung zu verpassen. Alaba hält brav den Abstand zu Dembele und alle anderen geben sich große Mühe Aubameyang am langen Pfosten genügend Freiraum zu geben. 2:2. Wie geht’s weiter? Die Regisseure waren sich anfangs nicht ganz einig, ob Dortmund erst gegen Ende des Spiels den Siegtreffer machen sollte, oder ob Dortmund das Spiel mit einem Doppelschlag dreht und dann heldenhalft den Vorsprung verteidigt. Man entschied sich für die zweite Variante. Das folgende Szenario wird natürlich durch unseren scheidenden Kapitän eröffnet. Wer die Szene genau beobachtet hat, sieht ganz klar wie schwer sich Lahm anfangs tat eine schlampige Ballannahme nachzustellen. Beinahe hätte er seine Rolle verlassen, aber auch hier improvisierte er hervorragend, denn der allgemein als „der nicht zu verteidigende Lahm-Kreisel“ leitete verlorenerweise den Gegenangriff ein, leider vertändelte Reus den Ball in der Mitte leichtfertig, aber Dembele bekam noch eine weitere Chance, die ihm Alaba mit seinem freundlichen Öffnen der Schussbahn zusätzlich erleichterte. Der flinke beidfüssige Dribbler setzte diese Vorgabe hervorragend um, die Einbindung der Latte gab dem Schuss die besondere Note. Die gespielte Verzweiflung der Bayern musste dann noch mit einer irrwitzigen Aktion unterlegt werden, also schlug Thiago einen Freistoss in aussichtsreicher Position nicht aufs Tor, sondern am –auch gut gespielt- verdutzten Lahm ins Seitenaus. Der finale Akt samt verlängerter Nachspielzeit –übrigens ein wunderbar gespielter Verwunderungs-Gesichtsausdruck von Tuchel als er die „fünf“ an der Anzeigetafel sah (Weltklasse!)- und aufopferungsvoller schwarz-gelber Abwehrarbeit, gepaart mit wiederum exzellent verpasster Einschussmöglichkeiten der Bayern, endete in einem schwarz-gelben Jubelmeer und besonders geknickt gespielter rot-weißer Enttäuschung. Der ein oder andere Bayernspieler hätte nach dem Abpfiff seine Rolle noch etwas glaubwürdiger weiter spielen können, einzig Arjen Robben nahm man die gespielte Enttäuschung so richtig ab, aber ich glaube der war schon richtig sauer als ihm am Dienstag das Drehbuch in die Hand gedrückt wurde.

Neben dem nachösterlichen Geschenk für die Ruhrpottler hat das „Scheitern“ noch einen kleinen netten Nebeneffekt. Die Plünderung des Festgeldkontos kann angesichts der verpassten Ziele in den Pokalwettbewerben nun viel besser nach außen verkauft werden.

Also … wieder mal alles richtig gemacht lieber FC Bayern.
Oder einfach nur … Hashtag „miasannett“

#miasannett


Quo vadis Mats?

25. April, 2016; 23:18

Mats Hummels liegt jeden Tag eine halbe Stunde wach im Bett und grübelt über seine fußballerische Zukunft. Bleiben? Gehen? Wenn ja wohin? Tja, dann grüble ich mal mit.

Welche Optionen hat er?

Möglichkeit 1 – beim BVB bleiben

Neuer Status: Lebende Legende. Er würde auf ewig der „treue Mats“ sein, der allen Verlockungen widerstanden hat und sich auf ewig der „echten Liebe“ verschrieben hat. Chance auf Titel, ja durchaus, der BVB hat eine Mannschaft, die Titel gewinnen kann, aber für den einen, nach dem er sich sehnt muss alles passen. Kann passieren, aber die Chancen dafür stehen woanders besser.

Möglichkeit 2 – Wechsel ins Ausland

Neuer Status: Mats weltmännisch. Viele Klubs kommen da nicht in Frage. PSG? Juve? Glaub ich nicht. Bleiben nur die Spanier Real und Barca. Atlético passt irgendwie nicht. England? Bleibt fast nur Man City übrig. Liverpool und nochmal Klopp? Eher nicht. Arsenal und ManU? Chelsea? Nein, wenn dann zu Pep, der eine Mega-Mannschaft aufbaut. Teil eines neuen Projekts, eine spannende Liga und eine gute Chance auf den Henkelpott. Englisch als „Fremdsprache“, da fällt die Eingewöhnung nicht schwer, dazu Gündogan und einen Trainer mit Deutschkenntnissen. Könnte passen. Mehr Prestige hätten aber Real oder Barca, wobei ihm Real vielleicht zu schickimicki ist. Andererseits spielt dort mit Toni Kroos ein Deutscher. Barca vorne mit MSN top besetzt, hinten könnte es einen Umbruch geben und Hummels könnte dort der neue Chef sein. Barcelona ist eine tolle Stadt, dazu eine tolle Mannschaft, bald ein neues Stadion, dazu wohl unterm Strich die größten Chancen auf den Henkelpott.

Möglichkeit 3 – Zurück in die Heimat

Neuer Status: Verräter 2.0. München. Der Albtraum aller Schwarz-Gelben. Einen Wechsel zu Real, Barca oder City könnte man im Pott wohl nachvollziehen, aber zu Bayern? Wohl unverzeihlich. Gründe? Familie! Heimat! Es doch bei Bayern packen? Wahre Liebe? Rein sportlich, europäisch gesehen würde der Wechsel schon Sinn machen. Immerhin sind die Bayern dort seit einigen Jahren eine feste Größe und (fast) auf einer Stufe mit den ganz Großen. Was dazu vielleicht fehlt ist die beste Innenverteidigung der Welt. Boateng und Hummels. Hinten Neuer, flankiert von Alaba und Lahm. Wohl die beste Abwehreihe der Welt und quasi eingespielt. Dazu hat Bayern mit nahezu allen Leistungsträgern bis 2021 verlängert. Bedeutet Planungssicherheit und erhöhte Erfolgschancen auf den heiß ersehnten Pott. Keine Eingewöhnungsphase, gleich mittendrin. Sportlich schon sehr reizvoll. Wäre es nicht Bayern. Wie wichtig ist ihm sein Ruf innerhalb Deutschlands? Bayernfans nehmen ihn sicher gerne, aus den zweierlei altbekannten Gründen, respektieren ja, lieben nein, schließlich hat er oft genug gegen Bayern gestichelt. Der Rest der Nation wird sich fragen „warum ausgerechnet zu Bayern? warum nicht ins Ausland?“.

Geht er ins Ausland zu einem großen Klub, dann sagen wohl alle „ok, letzter großer Vertrag, nochmal Ausland, neues Land, neue Liga, Chance den CL-Titel zu gewinnen, alles gut“. Deshalb kann ich irgendwie nicht glauben, dass er zu Bayern geht, außer er denkt total pragmatisch, dann macht’s Sinn. Die wenigsten Chancen sehe ich für einen Verbleib in Dortmund. Aber ich hab mich schon öfters getäuscht.

Quo vadis Mats? Bald wissen wir es.


Coming soon…

5. Juni, 2015; 15:12

  


Aus gegebenem Anlass…

25. Mai, 2015; 22:12

…grins…


Der FC Bayern ist Deutscher Meister 2015

10. Mai, 2015; 22:34

Zum zweiten Mal nach 1976 wurden die Damen des FC Bayern Deutscher Fußballmeister. Die ungeschlagenen Münchnerinnen siegten am letzten Spieltag mit 2:0 und profitierten vom 1:1 Unentschieden zwischen Wolfsburg und Frankfurt, die beide auch noch Chancen auf den Titel hatten. Wolfsburg wurde durch den Punktverlust noch vom FCB abgehängt. Am 24. Mai wird nun der zweifache Meistertitel auf dem Münchner Rathausbalkon gefeiert!


Jupp, Jupp, Jupp,..

9. Mai, 2015; 12:57

Jupp, Jupp, Jupp, Jupp, Jupp, Jupp, Jupp, Jupp, Jupp, Jupp, …. ois guade zum 70.!!!

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Danke! 🙂


Triple-Double-Single

7. Mai, 2015; 23:20

Lassen wir mal nationale und internationale Supercups weg und vergessen wir auch mal den Weltpokal. Der FC Bayern hat sich in den letzten Jahren in die komfortable Situation gebracht relativ ernsthaft in jedem Jahr das „Triple“ als Ziel auszugeben. Ein Ziel, dass sicher auch alle anderen Mannschaften die in dem Fall in der CL an den Start gehen haben. Man mag über Werner Lorant denken was man will, aber in einem Punkt hatte er vollkommen Recht, nämlich als er damals als Trainer des Vierzahlenvereins das Ziel „Meisterschaft“ ausgegeben hatte. Einfache Begründung: Er geht in jedes Spiel mit dem Ziel dieses auch zu gewinnen. Gelingt dies häufig ist das angepeilte Ziel gar nicht so unrealistisch. Per se hatte er da also mit seiner Zielvorgabe vollkommen recht. Wie realistisch dieses Ziel dann im Laufe einer Saison wird ist eine andere Sache. Damit wären wir wieder bei Münchens wahrer Liebe. Die Bayern können seit einigen Jahren zu Recht von sich behaupten, dass die Realisierung des Ziels „alle Titel gewinnen“ erst in den Monaten April oder Mai auf dem finalen Prüfstand steht. 

2010: Meister, Pokalsieger, CL-Finale
2011: Vize, Halbfinale, Achtelfinale
2012: Vize, Vize, Vize
2013: Triplesieger, Weltpokal, Uefa-Supercup
2014: Meister, Pokalsieger, Halbfinale
2015: Meister, Halbfinale, Halbfinale

Wieviele Vereine hätten diese „Probleme“ gerne. Klar, die anderen Vereine sind nicht der FC Bayern, haben nicht den Anspruch, ja dieses Selbstverständnis jedes Jahr alles gewinnen zu wollen und ja, auch zu können. Mitte des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends war diese Selbstverständlichkeit international nicht da. Aber schon damals sagte Uli „die Zeit wird kommen, da spielt der FC Bayern in jedem Jahr um den CL-Titel mit“. Viele belächelten ihn, aber Recht hat er. Und wieviele Vereine in Europa können dies von sich behaupten? Nicht viele. Und wieviele Vereine haben den CL-Titel bisher verteidigt? Keiner! Kein AC Mailand, kein Juventus Turin, kein Ajax Amsterdam, kein ManU, kein Chelsea, kein FC Barcelona, kein Inter Mailand, kein Real Madrid – die übrigens seit 2002 bis letztes Jahr auf „La Decima“ warten mussten und zwischendurch fünfmal in Folge im Achtelfinale die Segel streichen mussten. Und ja, und auch kein FC Bayern. Schlimm? Nö. Neben der langen Wartezeit der Königlichen gibt’s etliche ehemals erfolgreiche Vereine die international nur noch eine kleine oder gar keine Rolle mehr spielen. National wird immer über den Geldvorteil der Bayern gesprochen, international sind die Bayern zwar kein kleines, aber auch kein riesen Licht in diesem Bereich. Und doch haben Sie einen tollen Kader zusammen gestellt und -zwar nicht aktuell, aber im europäischen Vergleich mit Spitzenreams in den vergangenen  Jahren die meisten- Spieler aus der eigenen Jugend rausgebracht. Aber es klappt hat nicht immer so wie man will. Wie in diesem Jahr. Die Gründe sind vielfach und ebenso oft zitiert. WM, Verletzungen, Form um nur drei aufzuzeigen. Und doch fuhren die Bayern sehr souverän die Meisterschaft ein. Kurzer Blick auf den Dauerrivalen der letzten vier Jahre. Vergleichbare Rahmendaten „WM, Verletzungen, Form“ brachten dem BVB am Jahresanfang 2015 den letzten (!) Tabellenplatz ein. Und Bayern? Souverän den 25ten Titel eingefahren, aber schon beim 0:0 in Donezk fällt Gott und die Welt über die Bayern her. Nach dem 7:0 im Rückspiel war’s dann ja nur Donezk und quasi ein erwartetes Ergebnis. Übrigens fällt Ribéry seit diesem Spiel verletzt aus. Nach dem 1:3 in Porto sind die Bayern am Ende. Nach dem 6:1 im Rückspiel war’s dann ja nur Porto. Übrigens war das 1:6 Portos 1. Niederlage im aktuellen Wettbewerb. Gegen Leverkusen war’s dann wieder glücklich und gegen Dortmund? Tja. Ganz ehrlich. Dieses Spiel hat Dortmund nicht gewonnen, sondern die Bayern haben es verloren. Und jetzt Barca. Rückblick: 2013. Ich seh noch die Schlagzeilen vor mir. Bayern demontiert Barca. Tiki-Taka ist tot. Wer ist Messi? 2 Jahre später solls jetzt genau anders rum sein. Wie 2011 national. Dortmund wird Meister. Bayern schaut nur hinterher. 2012. Schon wieder. Die Bayerndominanz ist vorbei. Spanische Verhältnisse? Und dann? Bayern kommt zurück. Erst 25, dann 19 und jetzt 36 (!) Punkte Vorsprung vor dem BVB! Schottische Verhältnisse?

Zurück zum Barcaspiel.

Calli bescheibts ganz gut.

Barca in Topform und Bestbesetzung trifft auf formkriselnde Bayern mit bitteren Ausfällen. Barca dominiert, Neuer hält Bayern im Spiel, Lewy verpasst den „Lucky Punch“, Bayern im zweiten Durchgang bis zum 0:1 ebenbürtig, dann noch zweimal schlecht ausgesehen und mit 0:3 heimgeschickt worden. Offensiv war’s nix, hinten ab der 77. etwas wild. Berlin ade. Schade. Aber siehe oben, 2013 wurde schon der Abgesang auf Barca gesungen. Jetzt halt auf Bayern. Was passiert eigentlich mit Real, wenn die gegen Juve rausfliegen? Auflösung?

 

Leute. So ist Fussball. 


Und in 8 Jahren? Da erinnert man sich gelegentlich noch mal an einen Messi oder Ronaldo oder einen Robben oder Ribéry. Aber die fantastischen Fussballgeschichten schreiben dann andere Spieler und vielleicht wieder andere Klubs. Vielleicht ist dann Ajax wieder das Nonplusultra wie Mitte der 90er Jahre. Oder die Italiener beherrschen wieder den europäischen Fussball. Vielleicht spielen im Finale aber auch RB Leipzig gegen den FC Ingolstadt. Wer weiß das schon? Aber auch Bayern wird da noch eine Rolle spielen. Nach dem Umbruch, der die nächsten 2-3 Jahre anstehen wird (Pizarro, Dante, Schweinsteiger, Alonso, Lahm, Robben, Ribéry) steht dann 2023 der nächste an. Vielleicht auch schon der Umbruch vom Umbruch. Steht Neuer dann mit 36 noch im Bayerntor? Wer weiß?


Spannende Zeiten liegen vor uns. Für jeden Fußballfan. Nicht nur „was passiert beim eigenen Verein“, sondern auch „was passiert bei den anderen“? Schon nächstes Jahr planen die Bayern den nächsten Coup. National. Etwas noch nie Dagewesenes: Viermal in Folge Deutscher Meister. Ja, auch Bayernfans haben noch Ziele und ja, auch Bayernfans wissen, dass sie wohl nicht jedes Jahr alles gewinnen werden. Aber sie wollen jedes Jahr alles gewinnen. Und das ist nicht verwerflich oder arrogant, sondern ihr -unser- gutes Recht. 


Und abschließend noch etwas Schönes: Nachdem ich 2013 in Wembley meinen endgültigen Frieden mit dem Fussballgott geschlossen habe sehe ich die Dinge wesentlich entspannter und globaler. Auch schön. 🙂


Es bleibt spannend….


Letztes Duell mit Kloppo

28. April, 2015; 17:01

Hmmm. Mulmig ist es mir nicht, aber irgendwie ist es komisch.
Das letzte Aufeinandertreffen mit Klopps Schwarz-Gelben.
Bayern wieder mal auf dem Weg zum Triple. Wieder mal kann binnen zwei Wochen alles gut oder alles vorbei sein. Und kaum erklärt Klopp seinen Rücktritt schon beschert uns der Fussballgott ein letztes Duell. Irgendwie auch cool. Andererseits kann er uns noch einmal in die Suppe spucken. Keine Chance auf eine Revanche. Das macht die Sache für Bayern so gefährlich und unangenehm und für Dortmund so genießbar.

Es war für mich klar, dass sich der BVB auch nach Tabellenplatz 18 mit diesem Personal wieder fangen wird und am Ende die Qualifikation für die Europa-League packen wird. Entweder als mindestens Tabellensiebter (oder gewinnt am Ende echt Bielefeld den Pokal?) oder eben als Pokalsieger. Im Weg stehen jetzt wieder mal die Bayern, die zwar einerseits seit Wochen mit den gleichen 13 (sicherlich sehr guten) Spielern auskommen müssen und obendrein gerade gegen Mannschaften wie Wolfsburg, Gladbach oder Porto ihre anfällige Seite gezeigt haben, aber eben auch im Rückspiel gegen Porto Zauberfussball auf den Rasen gebracht haben. Ein Kackpunkt kann sicher der Ausfall von Holger Badstuber sein, der im Aufbauspiel, im Kopfballspiel und in Sachen Geschwindigkeit einfach besser ist als Dante, der leider nie mehr seine sagenhaft überragende Form von 2013 erreicht hat. Benatia als Alternative halte ich nach der längeren Verletzungspause ebenfalls für eher risikoreich. Bayern hat auch wegen des Fehlens von Alaba Schnelligkeitsnachteile gegenüber Dortmund. Hier sind wir beim nächsten Knackpunkt. Wie lässt Pep spielen? Mit einem ähnlichen Personal holte er in Dortmund einen 1:0 Sieg, entschuldigte sich aber im Nachhinein dafür, dass dies nicht die Art und Weise ist wie er Fussball spielen lassen möchte. Bei seinem ersten Sieg in Dortmund (3:0; 1:0 Götze „ach du scheiße“ ;)) trickste er Klopp aus, indem er das schwarz-gelbe Pressing mit langen Bällen auf Javi Martinez (auf der Zehn spielend) einfach überging. Auch im Pokalfinale in Berlin (2:0 n.V.) änderte er das bajuwarische Spielsystem in eine Dreierkette ab und überraschte Klopp damit wieder. Und erst vor ein paar Wochen. Vorne Mull und Lewa, der Rest verteidigte. Hinten stand die Null und vorne machten eben diese beiden den Unterschied. Vielleicht ist heute die offensive Variante die Überraschung. Dies würde aber eigentlich wiederum dem BVB in die Karten spielen und dem neutralen Zuschauer wohl ein Spektakelspiel bieten.

Leider hat Dortmund in den letzten Spielen in München nicht immer schlecht ausgesehen.
3:1 in der Saison 2010/2011
1:0 in der Saison 2011/2012
Gar ein 3:0 letzte Saison, als Bayern schon im CL-Schongang war.
Dazwischen siegte Bayern mit 1:0 im Pokalviertelfinale 2013 und im Hinspiel dieser Saison mit 2:1 in der Bundesliga. Nationale Supercups mal außen vor (insgesamt 2:1 für den BVB), das dickste Ding hat „Jupp-Jupp-Jupp“ geholt. 🙂

Die FCB-Trümpfe könnten heute Lewandowski, der in bestechender Form ist und der wieder genesene Ballzauberer Thiago sein. Robben, insofern ein Einsatz nicht doch schon zu früh kommt, könnte bei Dortmund ein gewisses Unbehagen auslösen, er könnte aber selbst auch noch zu zögerlich agieren. „Es war ja keine kleine Verletzung hat er selber gesagt“. Dieses Problem „zögerlich“ könnten im Übrigen alle Bayernakteure haben, denn das größere Spiel steht in 8 Tagen an. Und da möchte jeder dabei sein. 2012 war die Konstellation eine ähnliche. Damals holte Bayern sich erst eine blutige Nase in Berlin und musste das Drama dahoam über sich ergehen lassen. Hmmm. Nicht mulmig, aber irgendwie komisch. Aber es geht gegen Dortmund. Eigentlich Motivation genug. Zumindest ein letztes Mal. 😉

In Sachen Motivation sehe ich Klopp und Dortmund klar im Vorteil. Dem scheidenden Trainer noch einen Titel schenken und ein letztes Mal Bayern (-ohne Chance auf eine Revanche-) ärgern. Klopps BVB-Bilanz gegen Bayern steht aktuell bei 3 Remis bei 9:10. Auch das noch. Er kann ausgeglichen aus der Sache raus kommen und mit einem Weiterkommen quasi auch noch als Punktsieger gehandelt werden. Nein, kann er nicht. Wembley 2013 war größer und wird auch immer größer sein.

Trotzdem denke ich dass Klopp seine Mannschaft heute leichter „on fire“ bringen wird als Pep, dessen ganz große Spiele erst ab kommenden Mittwoch los gehen. Die Spieler könnten es ähnlich sehen. Wenn ich mich heute verletzte, dann fehle ich vielleicht gegen Barca. Muss nicht, könnte aber gaaanz weit hinten im Hirnkasterl eine klitzekleine Rolle spielen die ggf. im entscheidenden Moment dazu führt die falsche Entscheidung zu treffen. Könnte. Oder Pep macht seine Spieler heiß, dem Rivalen aus dem Pott noch einmal mit Trainer Klopp die Grenzen aufzuzeigen. Noch einmal dem Jürgen zeigen wer hier die größeren Eier hat. Könnte auch sein. Auf alle Fälle wird das heute ein richtig gutes Spiel werden. Im Gegensatz zu 2011 als wir gegen Schalke zuhause im Halbfinale ausgeschieden sind wird man den Gegner heute nicht unterschätzen. Die Form spricht etwas für Dortmund, auch weil Reus und Gündogan wieder an Bord sind und Aubameyang top in Form ist. Aber bei Bayern könnte Robben ein Pluspunkt sein, Lewandowski ist bärenstark und Thiago ist eben Thiago. Schweinsteiger könnte heute neben Alonso spielen, je nachdem wie angeschlagen oder fit Rafinha ist. Schweini und Alonso sind beide sehr erfahren, aber eben mit Geschwindigkeitsdefiziten. Vorteil Bayern: Dortmund wird es nicht schaffen Alonso und Thiago zuzustellen. Wenn schon, dann Hut ab. Bei Dortmund ist Langerak im Tor, mir persönlich wäre Weidenfeller lieber gewesen, aber im Pokal spielt eigentlich immer Langerak und Weidenfeller ist sowieso verletzt. Ob Martinez schon eine Rolle spielen kann bezweifle ich. Dante sollte sich keinen Schnitzer erlauben, Manuel Neuer hatte seinen gegen die andere Borussia.

Mein Tipp. Enge Kiste. Vielleicht gewinnt sogar derjenige, der in Rückstand gerät. Vielleicht genügt auch ein Tor. Einen 2-Tore-Vorsprung lässt sich keine der beiden Teams nehmen. Hoffentlich verletzt sich keiner und meine Roten kommen weiter. Am besten ohne Fehlentscheidungen, mit einer starken überzeugenden Leistung und zu Null. 🙂


Eins, zwei, drei …Meins!

25. April, 2015; 10:45

Der FC Bayern hat in diesem Jahr kurz vor dem Ende der Saison wieder die Chance aufs Triple.

Ein Sieg in der Bundesliga, dann ist der Titel quasi eingetütet.

Zwei Siege im DFB-Pokal, dann ist das Double perfekt.

Drei Spiele (theoretisch genügt ja ein Sieg) in der Championsleague und das Triple von 2013 wird wiederholt.

Pack ma’s … MIA SAN MIA!!!


Mal wieder …

31. August, 2014; 23:49

… was zur Bundesliga.

Die Zeit ist knapp bemessen, deshalb in den letzten Wochen und Monaten wenig zum Thema Profifussball. Die WM gar komplett ausgespart. Das war schon mal anders. Nutze ich mal 15 Minuten um ein paar Gedanken zu ordnen und um kurz über die aktuelle Situation in der Bundesliga zu schreiben.

Dortmund holt Kagawa zurück … oder aus der Sicht der Bayernfans … „The devil is back!“ Ja schon witzig, da spielt der kleine, quirlige Japaner in England bei ManU, bei den Red Devils, kommt aber dort in gut 2 Jahren nicht auf die Beine. Witzige Parallele zum BVB, betrachtet man mal die exorbitanten Rückstände auf den Meister FC Bayern. Irgendwie verbindet Kagawa und Dortmund und eben Bayern ein vermeindlich gemeinsames Schicksal. Kagawa in Dortmund sehr stark und die Schwarz-Gelben oben auf, Kagawa bei den Roten aus Manchester meist schwach oder gar nicht auf dem Rasen und die Roten aus München mischen die Bundesliga aber mal so richtig auf. Und jetzt? Alles wieder anders herum? Also ich brauchs nicht.

Lt. Kloppo wurden dem BVB in den letzten 4 Jahren immer der beste Spieler weggekauft. 2011 – Sahin (ist wieder da), 2012 – Kagawa (ist wieder da), 2013 – Götze (ups), 2014 – Lewandowski (war ablösefrei 😉 ), 2015 – Reus (vielleicht deshalb der Kagawatransfer?).

Fazit zum BVB:
Richtig gut besetzte Mannschaft, wohl die auch in der Breite beste Borussia aller Zeiten.
2 gute Torhüter, 3 gleichwertige Innenverteidiger + Hummels, Außen 2 „Weltmeister“, dazu Schmelzer und Pisczek, Defensiv mit Bender, Kehl, Jojic, Kirch, Sahin und Gündogan mehr als ordentlich besetzt und die Offensive ist quasi überbesetzt: Reus, Mkhitaryan, Aubameyang, Kuba, Hofmann, Immobile, Ji, Ramos und jetzt noch Kagawa. Aber was wenn alle einsatzbereit sind? Ich schätze da krachts!

Paderborn vor Bayern!
Eigentlich haben die Jungs ja 6 Punkte verdient. Am ersten Spieltag in der Nachspielzeit noch den Ausgleich kassiert. Schade, denn naturgemäß braucht ihr wirklich jeden Punkt.

HSV weiter auf Talfahrt!
Hätte ich so nicht gedacht, aber tröstet euch ihr Hanseaten, dem VfB aus Stuttgart ergehts nicht besser.

Der glorreiche FC Bayern vor dem dritten Titel in Folge?
Pep hat einfach recht. War aber auch jedem klar und ist eben keine Ausrede und man darf das ruhig mal sagen, aber auch Matze Sammer hat recht – wir sind der FC Bayern und jammern können andere. Alle Argumente oder Gründe für einen holprigen Start wurden sicherlich schon genannt und sind natürlich auch sichtbar. Da müssen und kommen wir auch durch. Jetzt erstmal Länderspielpause, d.h. zwei Wochen mehr Zeit für Ribéry und Co.

Auch für den neuesten Zugang Xabi Alonso. Wow, was ein Name. Schon eine geile Nummer. Habe ich mir übrigens damals bei JPP auch gedacht. Bei wem? Jep, bei Jean-Pierre Papin – seiner Zeit einer der besten Torjäger. Aber beim Transfer zu den Bayern war es eben leider nicht mehr seine Zeit. Immer wieder lese ich warum Kroos gehen lassen und dafür Xabi Alsono holen. Dazu fällt mir spontan nur ein Wort ein – „Bullshit“. Also jetzt echt ihr ach so tollen Sportsender und -sendungen müsst ihr echt diesen Zusammenhang an den Haaren herbeiziehen um ein Thema zu haben? Echt miese Qualität. Fakt ist doch, dass der Toni mindestens in der Gehaltsliga eines Ribéry, Robben oder Lahm spielen wollte und in seinem „Karriereplan“ eh nie ein Karriereende beim FC Bayern vorgesehen war. Zwei Dinge, zusammen mit dem Interesse von Real Madrid die es dem sicherlich tollen Fussballer Toni Kroos leicht gemacht haben vom roten ins weiße Trikot zu schlüpfen. Aus seiner Sicht auch verständlich, aus Fansicht schade um einen hervorragenden Fussballer, aber ganz ehrlich … das Herz blutet einem echten Bayernfan da nicht wirklich, dafür war Toni Kroos einfach schon immer viel zu wenig mit dem Herzen beim FC Bayern. Er wirkte immer etwas distanziert. Ist vielleicht sein Charakter die Dinge nüchtern zu betrachten und natürlich auch sein gutes Recht und es ist ja nicht so, dass man sich im Streit getrennt hat – nein, es war vielmehr beiden Seiten klar, dass der gemeinsame, sicherlich für beide Seiten sehr erfolgreiche Weg nun zu Ende ist. Nicht mehr – nicht weniger. Und -ganz ehrlich ohne Nachtreten zu wollen und nicht seines Tores wegen- aber, ich denke der CL-Titel 2013 steht in einem direkten Zusammenhang mit der damaligen Verletzung von Toni Kroos. Dadurch wurde eine Position frei – Robben war wieder fit – der Rest ist bekannt.

Zurück zu Xabi Alonso.
Kroos verkaufen – Alsono holen – zwei völlig voneinander unterschiedliche Vorgänge. Ganz einfach. Verletzt sich Martinéz nicht so schwer und stünden hinter der Rückkehr des Duo´s Thiago/Schweinsteiger nicht so viele große Fragezeichen wäre Alonso bei Bayern kein Thema gewesen. Aber aufgrund der Tatsache auf der Sechserposition in den nächsten Wochen Bedarf ein Problem zu haben, bewog die Bayernverantwortlichen dazu sich auf dem Markt umzuschauen. Und da haben sie -kurz vor Ende des Transferfensters- mit Xabi Alonso den fast perfekten Spieler gefunden, der sicherlich nicht nur für ein Butterbrot spielt, aber eben sofort funktioniert und eben nahezu perfekt in die bayerische Spielweise passt. Klar ist er 32, aber er bekommt ja auch keinen 10-Jahresvertrag. Sind alle fit gibts sicherlich Spiele die er sich aus der Ehrenloge aus anschaut, aber damit hat er dann auch kein Problem. Für Jungs wie Gaudino und Scholl junior vielleicht ein bißchen schade, aber warum nicht 2 Jahre auch von einem Welt- und Europameister und zweifachen CL-Sieger lernen. Bayern musste handeln, Bayern konnte handeln und Bayern hat es richtig gemacht.

Auch mit Benatia.
Wenn man den diversen Aussagen verschiedenster Experten und Spieler Glauben schenken darf, dann hat Bayern einen 27-jährigen schnellen, robusten, zweikampfstarken, torgefährlichen und spieleröffnungskönnenden Innenverteidiger geholt. Sicherlich sind 26 Mio. nicht gerade ein Schnäppchen, aber der WM-Transfermarkt war ja preislich eh ein bißchen pervers. Und Dante ist leider nicht mehr in seiner 2013er Form und wird auch nicht jünger. Van Buyten könnte durchaus gefragt worden sein, vielleicht hat er auch von sich aus abgewunken, wäre aber nur ein Notnagel für Martinéz gewesen, Benatia sollte schon für länger sein.

Apropos Alter.
Bin gespannt wie Bayern die Generation Robben-Ribéry-Dante-Lahm-Schweinsteiger mal ersetzen wird. Ein Shaqiri langt da sicherlich nicht und von Götze muss jetzt langsam aber sicher mal was kommen. Aber wer weiß, vielleicht verliert Dortmund ja zum fünften mal in Folge ihren besten Spieler – zum dritten mal in Folge an den gleichen Verein. 🙂

In diesem Sinne,
bis hoffentlich bald mal wieder.