Ein Sieg zum Abschluss

30. Mai, 2010; 17:47

SV Reichling – MTV Diessen 0:3 (0:0)

Bei äußerlich schlechten Bedingungen in strömendem Regen lieferten sich der SV Reichling und der MTV Diessen ein spannendes Duell.

In der ersten Halbzeit stand vor allem die Abseitsfalle des MTV Diessen sehr gut, die Gastgeber liefen ein ums andere Mal ins Abseits. Und das, obwohl der MTV kurzfristig auf Abwehrchef Konrad Linke verzichten musste. Die erste gute Möglichkeit des Spiels hatten die Ammerseer. Stefan Strobl steckte den Ball für Nico Weis durch, dessen Schuss aus 15 Metern hielt der Reichlinger Torwart glänzend. Es folgten zwei gute Einschussmöglichkeiten für den SV Reichling. Ein Tor wurde wegen einer knappen Abseitsentscheidung nicht anerkannt und ein schöner Heber über den fantastisch aufgelegten Diessner Schlussmann Christian Werkmeister landete am Außenpfosten. Die Schlussphase der ersten Hälfte gehörte dann wieder dem MTV Diessen. Nach schönen Zuspielen von Kapitän Nico Weis und Philipp Zirbes scheiterte Stefan Strobl zweimal aus aussichtsreicher Position. Nach tollem Pass von Daniel Seidel parierte der Reichlinger Schlussmann einen Schuss von Alexander Hummer. Kurz vor dem Seitenwechsel umkurvte Nico Weis die gesamte Reichlinger Abwehr und schob den Ball nur knapp am langen Pfosten vorbei.

In der zweiten Halbzeit konnte der MTV Diessen nochmals einen Gang hoch schalten und versuchte im Minutentakt, gefährlich vor das Tor der Gastgeber zu kommen. Der SV Reichling hatte nach wie vor große Probleme mit der Diessner Abseitsfalle. Nach 53 Minuten schickte Florian Sepperl Tommy Widmann steil, der wurde von Torhüter und Abwehrspieler im Strafraum gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelte Stefan Strobl zum 0:1 für den MTV Diessen. Jetzt versuchten die Reichlinger, weiter nach Vorne zu rücken, der Plan ging jedoch nicht auf. Schüsse von Widmann, Weis und Seidel konnte der Reichlinger Keeper parieren, nach einem schönen Alleingang von Daniel Seidel auf Zuspiel von Philipp Zirbes war der Keeper der Gastgeber aber machtlos, Seidel versenkte den Ball unhaltbar zum 0:2. Reichling verzweifelte an einer gut gestaffelten Diessner Defensive. Den Schlusspunkt setzte Giuseppe Bonomo, der im Nachschuss einen Abpraller zum 0:3 ins Netz stocherte.

Damit schließt der MTV Dießen die Saison mit nur 5 Punkten Rückstand auf den zweiten Tabellenplatz als Achter ab.


Und noch immer ungeschlagen MTV!!!

30. Mai, 2010; 14:15

SV Haunshofen – MTV Dießen II 0:4 (0:2)

Im letzten Spiel der Saison 2009/2010 siegte die Truppe von Trainer Frank Fastl souverän mit 4:0 beim SV Haunshofen. Mit diesem Spiel endet eine außergewöhnliche zweite Saisonhälfte für Dießens zweite Mannschaft. In den 11 Spielen im Jahr 2010 gingen die MTV´ler 8x als Sieger vom Platz, trennten sich 3x unentschieden, blieben ohne Niederlage und das bei einem Torverhältnis von 25:6. Eine beeindruckende Leistung.

Man merkte den MTV´ler vom Anpfiff weg an, dass sie diese tolle Serie auch in Haunshofen fortsetzen wollten. Die Hausherren hatten Anstoss, der Ball wurde aber sofort erobert, schnell nach vorne gegeben und nach einem Missverständnis zwischen Torwart und Abwehrspieler schob Thomas Schwarzer den Ball nach nur einer Minute zur 0:1 Führung ins Tor. Dießen wollte sofort nachlegen und hatte Pech, als erneut Thomas Schwarzer per Kopf nur die Latte traf. Nur wenige Minuten später war es erneut das Aluminium, das die Heimelf vor einem höheren Rückstand bewahrte. Der MTV hatte Chancen fast im Minutentakt. Thomas Fürstner schoss freistehend aus 11 Metern den Torwart an (17.), Stephan Wasl verfehlte aus 8 Metern das Tor des SVH (18.). Nachdem sich Thomas Fürstner im Strafraum durchgesetzt hatte, passte er zurück auf Benjamin Cibis, der den Ball aus 15 Metern wieder an die Latte nagelte (14.). Die Mannschaft vom Ammersee hätte nach 25 Minuten schon gut und gerne mit 4 oder 5 Toren führen können und manchmal wird so etwas dann bestraft. Diesmal war die Latte bei einem Freistoss aus gut 25 Metern auf Seiten des MTV und verhinderte den Ausgleich. Fast im Gegenzug wurde Thomas Fürstner im Strafraum gefoult, den fälligen Strafstoss verwandelte Tobias Lochbrunner eiskalt (34.). Nur kurze Zeit später wurde Franz Nebel im Strafraum gefoult, der Pfiff blieb jedoch aus, nur eine Minute später wurde er erneut gefoult, diesmal verlegte der Schiedsrichter den Ort des Geschehens aus dem Strafraum heraus. Der Freistoss von Franz Nebel strich knapp übers Tor (38.). Kurz vor der Pause scheiterte Thomas Schwarzer freistehend aus 8 Metern am SVH-Keeper, sodass die Seiten mit einer 2:0 Führung für den MTV gewechselt wurden.

Der MTV spielte nun bergab, was die Sache wesentlich vereinfachte. Wer den Platz in Haunshofen kennt, weiß was damit gemeint ist. Dießen kam mit dem Ziel aus der Kabine das Spiel mit einem dritten Treffer vorzeitig zu entscheiden. Zum dritten mal an diesem Tag wurde Franz Nebel im Strafraum zu Fall gebracht, diesmal pfiff der Schiedsrichter auch Elfmeter, Benjamin Cibis scheiterte jedoch am Torwart (49.). Die Vorentscheidung besorgte dann in der 54. Minute Simon Pölitz, der aus halblinker Position abzog und den Ball aus 20 Metern und mit Hilfe des Pfostens unhaltbar ins lange Eck nagelte. Bei den Gastgebern schwanden bei schwül-sommerlichen Temperaturen mit zunehmender Spieldauer die Kräfte, was jedoch zur Folge hatte, dass die Gangart etwas rauer wurde. Dießen spielte seine technischen Möglichkeiten aus, versäumte es aber weitere Treffer nachzulegen. Einmal half dem gut haltenden Haunshofener Torwart noch die Latte, 3 bis 4 weitere gute Möglichkeiten machte er mit guten Paraden zunichte. In der 73. Minute setzte sich Thomas Fürstner über die rechte Seite durch, passte in die Mitte zu Thomas Schwarzer, der aus kurzer Distanz zum 4:0 einschob.

Dießens Bilanz der Saison 2009/2010: 14 Siege, 7 Remis und nur 5 Niederlagen bei einem Torverhältnis von 53:35. Mit diesem hochverdienten 4:0 Erfolg beenden die MTV´ler diese tolle Saison mit den vierten Tabellenplatz in der B-Klasse 5. Damit endet die tolle Erfolgsstory der Dießner Zweiten für diese Saison. Fortsetzung folgt!

Wir gratulieren dem SC Riederau recht herzlich zum Aufstieg in die A-Klasse.


Allez les Bleus

28. Mai, 2010; 18:09

Frankreich wird Nachfolger von Polen und Ukraine und richtet im Jahr 2016 die Fussball-Europameisterschaft aus. Die Franzosen setzten sich knapp mit 7:6 Stimmen gegen Mitbewerber Türkei durch.

Die Italiener schieden schon in der Vorrunde aus. 🙂

Neu ist außerdem, dass dann 24 Mannschaften an der EM teilnehmen. Bisher waren´s 16, davor immer nur 8 (letzmals 1992 in Schweden).

Ich kann mich noch an WM´s mit nur 24 Mannschaften (1994 in den USA) erinnern …


Business as usual!

27. Mai, 2010; 21:40

MTV Dießen II – FC Traubing 4:0 (2:0)

Selbst wenn der Mannschaft um den eigentlichen Kopf des Teams, Spielertrainerlegende Frank Fastl, der ob seines Champions-League-Einsatzes im Santiago Bernabeu Stadion in Madrid verweilte, die leichten Irritationen wegen der Kopflosigkeit an diesem Tag durchaus anzumerken waren, konnte dennoch ein zu keinem Zeitpunkt gefährdeter 4:0 Sieg erzielt und die beachtliche 2010er-Serie zum weiterhin ungeschlagenen 7-3-0 ausgebaut werden.

Die MTV-Mannen ließen an diesem Tag zu keinem Zeitpunkt Zweifel aufkommen, wer als Sieger das Spielfeld verlassen wird. Während die Abwehr um Libero Markus Ehbauer gewohnt souverän das Tor von Christian Werkmeister zur best bewachten Einrichtung nach Fort Knox machte, ließen die Offensivkräfte ihre Angriffswellen in falkenartiger Sturzflugmanier Richtung gegnerisches Tor rollen, bis dann endlich in der 14. Minute das 1:0 durch Sturmfalke Thomas Fürstner markiert wurde. Mit einem herrlichen Freistoß ins Kreuzeck, den auch die chinesische Mauer nicht aufgehalten hätte, markierte Markus Ehbauer noch in der ersten Halbzeit das 2:0.

Ab der Halbzeit wurde den treuen Ersatzkräften des MTV Dießen die Möglichkeit geschenkt, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, was dem Spielfluss allerdings in keinster Weise einen Abbruch tat. Kurz nach der Halbzeitpause markierten Thomas Schwarzer per Kopf und wiederum Thomas Fürstner mit einer herrlichen Direktabnahme die Tore zum letztendlichen 4-0 Endstand. Wieder ein Spiel, das die gute Stimmung und Form der zweiten Mannschaft des MTV Dießen widerspiegelt.

Patrik Beausencourt


Sieg trotz Pausenrückstand

27. Mai, 2010; 19:56

MTV Diessen – SV Kinsau 3:1 (0:1)

Zum zweiten Mal in Folge hat der MTV Diessen einen Pausenrückstand auf eigenem Platz in einen Sieg gedreht.

Diessen war von Beginn an feldüberlegen und erspielte sich regelmäßig gute Tormöglichkeiten. Kinsau versuchte, immer wieder gefährliche Konter gegen die Diessner Viererkette zu setzen. Die ersten Möglichkeiten für den MTV Diessen hatten Stefan Strobl und Tommy Widmann, die mehrfach aus guten Schusspositionen scheiterten. Doch wie so oft im Fussball rächten sich die vielen liegen gelassenen Torchancen. Nach einem Freistoss konnte ein Stürmer der Kinsauer einen Abpraller von Torhüter Maxi Böswald zum überraschenden 0:1 nutzen. Sofort versuchte der MTV Diessen zu antworten, doch erneut Widmann, Strobl und Hummer scheiterten vor dem Kinsauer Tor.

Nach dem Seitenwechsel musste der MTV Diessen zunächst einen gefährlichen Gästekonter überstehen, bevor der Gastgeber das Heft in die Hand nahm. Diessen fuhr jetzt Angriff um Angriff auf das Kinsauer Tor. Für den überfälligen Ausgleich benötigten die Hausherren allerdings eine Standardsituation. Nico Weis schlug den Ball von halblinks auf den zweiten Pfosten, Tommy Widmann köpfte zum 1:1 Ausgleich ein. Nur wenige Minuten später wehrte der Gästekeeper einen scharfen Schuss von Daniel Seidel zunächst ab, der Ball landete bei Nico Weis, dessen Flanke vollstreckte Giuseppe Bonomo per Kopf zur 2:1 Führung für den MTV. Jetzt schien das Spiel entscheiden. Nach einem Foulspiel im Strafraum an Stefan Strobl verschoss Tommy Widmann den fälligen Strafstoß. In der 78. Spielminute sah Konrad Linke die gelb-rote Karte. 5 Minuten vor dem Ende musste auch ein Kinsauer Spieler mit der Ampelkarte das Feld verlassen. In der 89. Minute setzte Diessen dann den entschiedenen Konter. Nach schönem Zusammenspiel zwischen Widmann und Seidel verwandelte Alexander Hummer zum 3:1 Endstand.


Der letzte Tag Final Madrid 2010

27. Mai, 2010; 1:00

Der Pfingstmontagsschlaf endet nach nur 4 1/2 Stunden Schlaf schon um 5:30 Uhr. Wir müssen raus, denn unser Flieger nach Barcelona geht schon um 8:00 Uhr.

Die Koffer haben wir schon gestern gepackt, nur noch ein letztes Mal kalt duschen und dann gehts leider „ohne Pott“ , aber mit mächtig viel tollen Erinnerungen nach Hause.

Wie checken aus und ich erhalte tatsächlich meine Kaution für die TV-Fernbedienung wieder. Ich glaube die Dame an der Rezeption ist ebenso verwundert, dass ich ihr die Fernbedienung wieder aushändige. 🙂

Estacion Prosperidad.
Ein letztes Mal. Wir steigen in die Metro ein und treffen Manu. 😉 Saulustig. Sein Flieger geht um 7:40 Uhr, er ist spät dran. Immerhin fliegt er direkt nach München.

Wir fahren gemeinsam die ca. 20 Minuten zum Flughafen und philosophieren über die letzten Tage. Schee wars.

Am Flughafen trennen sich unsere Wege. Auf ein Neues 2011 in London, guten Flug Manu!

Check-in läuft wunderbar, wir bekommen sogar schon unser Ticket von Barcelona nach München ausgehändigt. In München war das nicht möglich.

Sicherheitskontrolle. Beim Öfix piepsts. Ich lache. 🙂

Der Flug vergeht im Flug. Ich penne gleich ein.

Ankunft in Barcelona.
Schlendern am Flughafen. Ein Bocadillo de Jamon kostet hier 5,65 Euro. Wucher. Ich kaufe mir ein Wasser, der Öfix lässts wie damals in Jesolo krachen. Er kauft sich ein Cola und ein „Schinkenbaguette“. 😉

Auf dem Weiterflug nach München machen wir eine nette Bekanntschaft mit einer hübschen 50/50 Deutsch-Spanierin, die von einem Junggesellinnenausflug in Barcelona zurück nach München fliegt. Sie wohnt seit 6 Jahren in München, davor in Barcelona. Nette Unterhaltung. 😉

Der Öfix fotografiert fleissig die Landschaft:

Der King steht schon parat und holt uns wieder ab. Auch er ist natürlich enttäuscht, dass wir das „silberne Ding“ nicht mitgebracht haben.

Er bekommt dafür was „Goldenes“ von uns:

Was bleibt vom „Final Madrid 2010“? Wir waren dabei, , es war ein super Trip und … !!!

Danke dass ihr alle mit uns gedanklich in Madrid wart, ich hoffe die Berichte und die Impressionen konnten Euch einen Einblick in diese 5 tollen Tage geben.

Adios, Zappi und Öfix


Der vierte Tag in Madrid

24. Mai, 2010; 23:37

Hey … ich kann wieder „ä“, „ü“, „ö“ und „ß“ schreiben und die Buchstaben „z“ und „y“ sind auch endlich wieder an ihrem Platz. 😉

Nach dem verlorenen Championsleaguefinale schlafen wir (ich) etwas länger.

Öfix macht sich gegen 10:30 Uhr auf zur „Cafeteria Prospe“ um dort seinen morgendlichen Kaffee einzunehmen. Ich dusche mich noch -übrigens war das Wasser 4 Tage lang saukalt- und gehe ihm nach einer guten halben Stunde nach.

Heute war die Cafeteria leider nicht offen. Schade.

Hübi hat mir bereits geschrieben, dass sie sich im Park Retiro erholen. Ab in die U-Bahn, neues 2-Tagesticket füer 8,80 Euro gekauft und auf zum Park Retiro.

Am Park angekommen rufe ich den Hübi an, wo sie denn genau sind.
Das Gespräch war superlustig und ist in etwa wie folgt abgelaufen:

„Einfach in den Park reingehen, dann kommt ein großes B“ – sagt mir der Hübi.

Ich: „Was ein großes B wie Berta?“

Hübi: „Nein C“

Ich: „Aaaah, also ein C wie Cäsar?“

Hübi: „Nein ein See“

Ich: „Ach ein See, wie Ammersee?“

Hübi: „Ja genau – endlich …“

Wir haben uns kaputt gelacht. 🙂

Wir gehen um den künstlich angelegten See herum, auf dem See rudern ca. 100 Boote und spielen „Wasser-Autoscooter“. Der Madrilene an sich kann nicht rudern.

Wir sehen neben dem großen Monument die Jungs.

Kim pennt und schont seine Stimme.
Andi, Tobi und Hübi sind da. Manu ist noch mit seinem Vermieter unterwegs.

Als er später kommt, erzählt er uns, dass er für den Stierkampf am Freitag Karten hatte, aber nicht hingegangen ist. Wow, was für ein ekliges Bild.

Hübi hatte uns vorher schon ein paar Cervezas geholt , langsam bekommen wir Hunger.

Noch schnell die Sehenswürdigkeiten fotografiert:

Wir packens – Hunger! Auf dem Weg Richtung Tapasbar machen wir in einer Metzgerei halt. Hunger! Bocadilla de Jamon – der Schicken schmeckt soooo geil!!!

Manu kennt sich ja bestens aus und wir landen letztendlich in einer Tapasbar. Sehr gemütlich, sehr rustikal. Wir bestellen allerlei leckere Sachen (Fotos folgen) und diskutieren noch über das gestrige Spiel und die Megastimmung.

Tobis Handy klingelt, es ist seine Freundin, die ihm durchgibt, dass Ribéry eben auf dem Rathausbalkon seine Vertragsverlängerung bis 2015 bekannt gegeben hat. Super!

Darauf gleich noch mal so ein kleines paniertes Fischlein … 🙂

Manu verabschiedet sich von uns, der hat die Tage woanders übernachtet.

Wir begleiten die Jungs noch in ihr Hostel , die Taschen sind gepackt. Zeit Abschied zu nehmen.
War ein äußerst gelungener Ausflug mit viel Spaß, jeder Menge Fussball und Stimmung und viel Lachen.

Super. Wiederholung folgt spätestens 2011 in London. 🙂

Ich sitze mit dem Öfix noch 1 1/2 Stunden im Hostel und schreibe das erste Drittel des gestrigen Finalberichts. Die Zeit drängt, alle 30 Minuten wird die Internetverbindung unterbrochen.

Wir treten den Heimweg an, wir schauen spanisches Fernsehen. Ich gehe runter an die Rezeption und schreibe den Finalbericht fertig. Mittlerweile ist es kurz nach 23 Uhr.

Im Zimmer angekommen schauen wir uns den zweiten spanischen Fussballstammtisch an und amüsieren uns. Man gehts da rund.

Um 0:30 Uhr gehen Licht und Fernseher aus, um 5:30 Uhr ist die Nacht schon wieder rum.
Auschecken und Heimfliegen ist angesagt.


Das Finale

23. Mai, 2010; 22:06

Auf dem Weg zur Fanmeile klingelt erneut mein Handy. Huebi ist dran. Er ist mit seinen Arbeitskollegen am Plaza de Mayor und feiert schon.

Also Planaenderung und ab ins Hotel, umziehen. Oefix und ich gehen ins Hotel zurueck, es herrscht Stille. Jeder ist konzentriert. Fast so, als ob wir selber spielen wuerden. Hoch ins Zimmer und vorbereiten.

Wie die Spieler gehen wir unsere Kleiderordnung nochmal genau durch.

Das richtige Trikot.
Vorher wurde schon genau ausgewaehlt, welches Trikot fuer das Finale in Frage kommt. Ich waehle das Pizarrotrikot, ganz in rot, CL-Trikot der Saison 2001. Ein Trikot mit hohem Siegfaktor.

Der richtige Schal.
Eigentlich habe ich schlechte Erfahrungen mit Schals. 1999 den Finalschal und den MTV-Schal dabei gehabt. Alles schief gegangen. Einen FCB-Fanschal hab ich mir mal gekauft. Das erste mal mit ins Stadion genommen. Verloren. Aber, seit mir der Kaiser einen Schal geschenkt hat „Danke Franz – Gute Freunde kann niemand trennen!“ passts. In allen wichtigen Spielen hat der Schal seine Arbeit wunderbar gemacht und stets den Sieg fuer uns gebracht. Der muss mit.

Shirt.
Eigentlich ist es so warm, dass es ein Schmarrn ist, neben dem Schal auch noch ein Shirt unter das Trikot anzuziehen. Aber ich kann mich dem Aberglauben nicht widersetzen. Der Aberglaube war in den vergangenen Woche eh eine Sache fuer sich. Ich bin froh, dass ich jetzt wieder „normal“ leben kann. 🙂 Zurueck zum Shirt. Ich hatte das gruene (Hoffnungs-)Shirt beim Halbfinalheimspiel gegen Lyon an und auch beim Rueckspiel im Spoheim. Hat wunderbar geklappt. Shirt muss mit, egal wie warm es ist.

Ja, auch die Unterwaesche muss sorgfaeltig gewaehlt werden. Natuerlich eine rote Boxershort.

Dazu die Ledhosn, Wadlstruempf und Haferlschuah. Passt.

Naechstes Thema: Fanclubfahne.

1999 war sie in Barcelona dabei. Aber die Fahne ist so gross, dass wir sie damals nur im Hotel gelassen haben. Also Fahne mit nach Madrid nehmen, oder daheim lassen? Ich entschied mich fuer mitnehmen. Und wenn sie dabei ist, dann muss sie auch mit ins Stadion, um den Fluch von 1999 zu brechen. Also, Fahne schultern und los gehts. Spaeter, jetzt ist sie mir zu laestig. Es sind noch 5 Stunden bis Spielbeginn.

Oefix hatte die gleichen Fragen fuer sich zu klaeren. Lederhosn und sonstiges bajuwarisches Outfit war klar, dazu das neue Robbentrikot und ebenso der ungeschlagene „Kaiser-Franz-Schal“.

Mit der Metro gehts zum Plaza de Mayor.

Nach ca. 30 Minuten Fahr- und Gehzeit sehen wir von Weitem schon 4 Bayernfans in Lederhosn und mit einem Masskrug. Wir haben Huebi und „seine Gang“ gefunden.

Grosses „Hola“ mit Huebi, Kim, Andi und Tobi. Manu fehlt noch, er ist noch bei seinem Vermieter. Er hat mal ein Jahr in Madrid gelebt, kann perfekt spanisch, was es fuer uns alle wesentlich einfacher gemacht hat.

Die 4 sind schon laenger unterwegs und haben bis dato fuer gefuehlte 1000 Fotos posieren muessen. Bayernfans in Lederhosn sind einfach ein unschlagbares Motiv. Jetzt werden auch Oefix und ich mit in die Fotoparade aufgenommen. Die Stimmung ist super.

Bocadillo de Calamares und Cerveza. Fein fein. Wir lassens uns gut gehen. Der Schaedel von gestern ist wie weggeblasen. Super. Liegt wohl am Wetter und an der Vorfreude.

Nach ausgiebigen Schlachtgesaengen gehen wir Richtung Hostel, die Jungs machen sich fertig. Auch dort die gleichen Fragen. Welches Trikot? Welche Erfahrungen hatte ich mit welchem Shirt? Was bringt Glueck?

Gemeinsam ziehen wir Richtung „Estadio Santiago Bernabeu“. Rein bei „Gran Via“ in die U-Bahn. Wir stimmen Schlachtgesaenge an. „… ein Schuss, ein Tor, die Bayern“ – „die Bayern!“ – „die Bayern!„. Die Stimmung ist super, wir sind eine geile Truppe, es macht richtig Spass mit den Jungs.

Wir muessen noch einen kurzen Stopp bei uns -Prosperidad- einlegen, die Fanclubfahne muss mit. Fahne jetzt aber geschultert und ab zum Parque de Berlin. Fanmeile FCB. Paula und Sarah wuenschen und noch viel Glueck. Die Bayernfans werden immer mehr und sammeln sich auf der Strasse Richtung Estadio San Bernabeu. Ein herrliches Bild, wie sich die rot-weisse Menschenmenge Richtung Stadion bewegt. Super. Das Stadion taucht langsam auf der rechten Seite auf, beeindruckend. Ein super Stadion. Noch schnell ein paar Schnappschuesse (Fotos folgen natuerlich noch) mit Fanclubfahne und Estadio im Hintergrund gemacht und ab ins Getuemmel.

Es ist jetzt kurz vor 19 Uhr als wir direkt am Stadion angelangt sind. Kurz durch die Sicherheitskontrolle und ab auf die Plaetze.

Stadionatmosphaere aufnehmen.

WOW!!!
Was fuer geile Plaetze. Das Tor ist zum Greifen nahe, ich kann die Spieler fast beruehren. Zumindest wirkt es so. Irr. Die beiden Fankurven sind schon prall gefuellt. Was fuer eine geile Stimmung.

Ich schreibe mms in die Heimat und schicke meine „Sicht“ des Spielfeldes nach Hause. Auch dort sollen sie dieses Gefuehl mit mir teilen. Der Mordl ist extremst begeistert.

Abwechselnd werden Fangesaenge angestimmt. Inter. Bayern. Inter. Bayern. Es ist jetzt schon ein richtig geiles Erlebnis. Ein Fussballfest. Gaensehautstimmung. Super! Einmalig.

Riesenjubel in der Interkurve. Die Spieler betreten in „zivil“ den Rasen. Nur wenige Minuten spaeter kommt der Star der Bayern auf den Rasen „Arjen Robben“ wird frenetisch angefeuert. Er begruesst uns, er begruesst das Stadion, er begruesst den Rasen, er gibt dem gruenen Untergrund ein Kuesschen. Er kennt den Untergrund. Heute will er in diesem Stadion Geschichte schreiben.

Wieder beginnt der Wettstreit der Fangesaenge. Die Stimmung wird von Minute zu Minute besser. Also noch besser geht „normalerweise“ nicht, sowas geiles! Ein Traum, super. Allein das war die Reise schon wert.

Kurz nach 20 Uhr kommen die italienischen Keeper raus, eine Mischung aus Jubel und Pfeifkonzert im Stadion. Mein Eindruck, es sind etwas mehr Interisti im Stadion. Spaeter wird das aber keine Rolle spielen.

Butt, Butt, Butt, Butt, Butt, Butt, Butt … 20.000 Bayernfans feiern 3 Minuten spaeter Hans-Joerg Butt lautstark an.

Weitere 5 Minuten spaeter brandet Riesenjubel im Stadion auf – die Bayernspieler betreten das Gruen. Die Spieler machen sich konzentriert warm. Wie immer. Ich achte ueberhaupt nicht auf Inter. Bin immer noch fasziniert von unseren Plaetzen. So nah. Wunderbar.

Die Spieler gehen zurueck in die Kabinen, die Vorbereitung auf die Eroeffnungsfeier beginnt. Flamencotaenzerinnen. Schoen anzuschauen. Hinter mir schreit einer „das hat doch mit Fussball nichts zu tun“. Ok, im Prinzip hat er recht, aber dieses Spiel, dieses Ereignis hat einfach einen solchen Rahmen verdient und ich finds klasse. Fuer mich gehoert sowas bei einem Finale einfach dazu. Ich freu mich jetzt schon auf die Schuhplattler und Goaslschnalzer in 2 Jahren, wenn das Endspiel in der Allianzarena stattfindet.

Die Choeres der beiden Mannschaften. Respekt Inter.


Zwar haperte die Durchfuehrung anfangs etwas und auch die Art und Weise ist etwas anders als unsere Choreos, aber das hat schon gut ausgesehen. Unsere hab ich leider bis jetzt noch nicht sehen koennen, aber ich denke dass sie gut war. 🙂

Das Spiel beginnt.

Und schon nach 15 Sekunden bekomme ich fast einen Herzinfakt. Milito ist nach gefuehlten 10 muesekunden vom Anstosspunkt weg bei uns im Strafraum und van Buyten rutscht halb aus. Es dauert ein bisschen bis ich mich an die Naehe zum Spielfeld und die Bayern sich an das Finale gewoehnt haben.

Die Begegnung koennte nicht treffender lauten:

FC Bayern, mit 4 Spielern aus der eigenen Jugend in der Startelf.

gegen

FC Internazionale mit keinem einzigen Italiener unter den ersten Elf.

Da treffen nicht nur im Spielsystem, sondern auch von der Vereinsphilosophie zwei voellig verschiedene Teams aufeinander.

Die jungen Bayernspieler finden langsam ins Spiel und nach der anfaenglichen Ueberlegenheit der Mailaender entwickelt sich ein ausgeglichenes Spiel. Bayern ist darauf bedacht sein kontrolliertes Spiel aufzuziehen und Inter irgendwann mal auf dem falschen Fuss zu erwischen. Olic hat die erste Gelegenheit.

Inter steht hinten superkompakt, Eto‘ o und Pandev machen zusaetzlich die Fluegel dicht. Schwer. Fast kein Durchkommen. Nach vorne laeuft bei Inter fast alles ueber Snyder. Ein wunderbarer Fussballer. Und Kaempfer. Was der gestern gelaufen ist. Als 10er. Nach hinten. Stark. Sehr ballsicher und technisch unglaublich stark. Inter nach vorne immer gefaehrlich. Ok, ich sitz viel naeher als sonst am Spielfeld, deshalb kommt mir wohl auch jede Aktion gefaehrlicher vor. Aber das hat mir schon gefallen.

Bayern einen Tick zu kontrolliert. Es fehlt ein bisschen der Mut. Altintop, Schweinsteiger, Mueller und van Bommel haben aus gut 20-25 Metern Chancen um auf’s Tor zu schiessen, aber es kommt immer wieder der Querpass. Schade, da haette ich mir mehr Mut gewuenscht.

Langer Ball nach vorne. Ballannahme, Ballablage, Pass in die Gasse, verzoegerter Schuss – Tor. Perfekt gespielt von Milito und Snyder. 0:1.
Die Interkurve rastet aus.

Zurecht.

Kurz vor der Halbzeit die Megachance fuer Inter zum 2:0. Butt haelt stark.

Bayern bemueht, aber sie kommen nicht richtig durch. Van Bommel in der 45. Minute endlich mal mit einem Schuss aus 20 Metern. Vorbei. Knapp.

Halbzeit.

In der Halbzeit habe ich endlich Zeit die Bayernfahne in Stellung zu bringen. Vor dem Spiel war es durch die Choreo nicht moeglich und hinten durfte ich sie nicht aufhaengen. Sie haengt endlich. Da aber alle stehen wird man sie wohl nicht gesehen haben, aber der gute Wille zaehlt. 🙂

Bayern hat Anstoss. Rumms – Mueller schon vor dem Tor. Wunderbar von Altintop freigespielt kommt er nicht mehr anders hin als eben so graetschend. Cesar’s Fuesse verhindern das 1:1. Ein Minilupfer haette genuegt und der Ausgleich waere da gewesen.

Dafuer nur 2 Minuten spaeter auf der anderen Seite, wieder Butt mit einer Weltklasseparade gegen Pandev. Hui.

Bayern wird besser und dominiert das Spiel. Chancen durch Altintop und einen herrlichen Schlenzer von Robben, aber die eine, die zwingende Chance spielen wir uns nicht heraus. Aber es ist nur noch eine Frage der Zeit und Bayern macht den Ausgleich. Ich glaube fest dran.

Inter eiskalt.
Eto’o auf Milito, der tanzt van Buyten aus. Langes Eck – 2:0. 70. Minute alles aus. Gegen dieses Bollwerk schaffen wir in 20 Minuten keine 2 Tore mehr.

Anders als beim Sekundentod von Barcelona gegen ManU hat man jetzt gute 20 Minuten Zeit sich auf die Niederlage vorzubereiten. Die Stimmung ist natuerlich erstmal gedrueckt, aber nur fuer eine Minute. Ich muss echt sagen, ich habe schon lange nicht mehr so ein intensives Fanerlebnis gehabt. Klar ManU (2-1 Olic) oder Lyon waren in dieser CL-Saison super von der Stimmung, aber hier 90 Minuten stehen und immer und immer wieder mitsingen und mitklatschen. Keine Pause. Voll durch. Alle sind dabei. Alle machen mit. Fantastisch. Eine super Stimmung, trotz 0:2. Kim kann wohl 3 Tage nicht mehr sprechen. 🙂

Die Spieler merken auch, dass es nichts mehr wird heute. Es schleichen sich Fehlpaesse ein, Inter schindet noch ca. 5 Minuten raus.

Dann der Schlusspfiff.

Schwarz und Blau flippt aus. Bei uns ein kurzes Durchatmen, dann riesen Jubel, riesen Applaus fuer die Mannschaft und auch fuer uns. Die Mannschaft kommt zu uns und wird gefeiert und beklatscht.

Sprechchoere. Wunderbar.

Diese Saison war einfach zu schoen, um jetzt den Kopf haengen zu lassen.

Die Spieler sind traurig. Klar. Aber auch irgendwie ueberrascht. Sie koennen glaub ich nicht begreifen was hier gerade passiert. Bayern hat das CL-Finale eben verdientermassen mit 0:2 gegen Inter verloren, die Spieler stehen mit haengenden Koepfen auf dem Rasen und 20.000 Bayernfans schreien sich die Lunge aus dem Hals und klatschen sich die Haende wund. Irr.

Ribery kommt. Ein Jubelorkan.

Ribery, Ribery, Ribery, Ribery, Ribery, Ribery, Ribery, …

Er fasst sich an den Kopf, er ist traurig einerseits und positiv sprachlos andererseits.

Wer sind diese Menschen? Wer sind diese Fans, die nach einer Niederlage ihre Mannschaft so geil feiern und die Leistung und das Auftreten so honorieren. Einfach GENIAL!!!

Zu dem Zeitpunkt wusste im Stadion noch keiner, dass er bereits bis 2015 verlaengert hat. Super. Er wusste jetzt endgueltig – „das war die absolut richtige Entscheidung“.

Und wenn ich heute am Tag nach dem Finale so ein paar Nachrichten und sms aus der Heimat aufschnappe, dann waren es nicht nur die 20.000 Fans gestern im Stadion, sondern ganz Muenchen, ganz Bayern, ganz Deutschland ist begeistert und jubelt den Bayern zu.

Zurueck ins Stadion.

Die Interisti feiern den Titel. Zurecht. Zwar nicht immer schoen, aber eben effektiv. Wer Chelsea und Barca rauswirft und uns so vom Tor weghaelt und vorne so gnadenlos ist, der ist verdient Campioni.

Herzlichen Glueckwunsch an Inter.

Milito ist der „man-of-the-match“. Logo, bei 2:0 und 2 Toren. Applaus aus der Bayernkurve. Fair. Aber es wird spaeter noch viel … naja, wartet ab.

Dann beginnt so eine Phase, wo es mir die Traenen in die Augen drueckt. Die Mannschaft kommt nach der Ueberreichung der Silbermedaillen nochmal zu uns. Jubel, Applaus, Jubel, Fangesaenge. Hier steht eine Einheit. Die Mannschaft, die Fans, der gesamte Klub. Super. Selten bis eigentlich noch nie soetwas Geiles nach einer Niederlage erlebt.

Und die Sache wir immer besser.

Eto’o kommt.

Zu uns.
Erst zoegerlich, dann beherzt. Warmer Applaus fuer Eto’o. Er wirkt etwas ratlos und erstaunt. Was ist denn hier los? Die haben gerade das Finale verloren und applaudieren mir als gegnerischem Spieler zu. Ein Bayernschal fliegt auf’s Feld. Eto’o nimmt ihn, jubelt uns zu, haengt sich den Schal um. Irgendwie beeindruckend.

Milito kommt.
Standing ovations. Von uns. Fuer ihn. Er ist begeistert von uns. Winkt uns zu und applaudiert zurueck. Fairer Sportsmann.

Aber jetzt kommts.

Also er.
Mit seinen Kindern.
Und nicht wenige hatten jetzt Traenen in den Augen.

Lucio.

Standing ovations. Lucio-Sprechchoere. Immer und immer wieder. Es wird laut, sehr laut. Lucio bekommt ebenfalls einen Schal zugeworfen. Er kuesst das Bayernwappen. Hebt wie Eto’o und Milito immer wieder den „Daumen-nach-oben“ in unsere Richtung. Er bleibt lange bei uns. Laesst sich feiern und feiert uns. Eine wunderbare Geschichte.

Lucio, Lucio, Lucio, Lucio.

Er wurde ja vor Saisonbeginn quasi ueber Nacht verkauft. Ohne Abschied.

Er hat Trauenen in den Augen. Er wirft uns Kuesschen zu. Alles sehr emotional. Es geht unter die Haut. Ein Wahnsinn.

Die Interisit feiern, aber das Stadion leert sich langsam. Wir bleiben. Und bleiben. Jetzt ist der Moment der Stille gekommen. Oefix und ich sitzen ca. noch 45 Minuten auf unseren Plaetzen und beoachten, wie sich das Stadion immer mehr leert. Keiner spricht ein Wort.

Wir machen noch ein Erinnerungsfoto mit der Fanclubfahne.

Jetzt kommen langsam die Polizisten und raeumen das Stadion.

Wir gehen.

Erst ein bisschen ziellos, eigentlich Richtung Heimat. Von Sepp, Alenko und Peter haben wir seit gestern nichts mehr gehoert (ausser sms, dass sie schon im Stadion sind – halt und einen Anruf vom Sepp 🙂 ). Ich rufe den Huebi an. Die anderen sitzen schoen draussen und trinken Cervezas. Wir sollen noch kommen. Fussmarsch ca. 25 Minuten. Kein Problem fuer uns, soviel wie wir in den letzten Tagen zufuss gegangen sind. 🙂

Die Stimmung vor dem Stadion ist entspannt. Bayern- und Interfans klatschen sich ab und gratulieren sich gegenseitig. Alles fair. Alles ist gut. Schoen so.

Entweder sind alle Interfans schon wieder zu Hause, oder sie freuen sich im Stillen. Verglichen mit 1999 in Barcelona, als die „schwammschaedligen“ Englaender mit ihren Stiernacken und Tatoos die „Rambla“ auseinandergeschrien haben. (Und das noch bis Samstag – Finale war an einem Mittwoch!). Inter feiert irgendwie anders. Wohl im Stillen. Oder sie fahren alle schon wieder nach Mailand zurueck. 🙂

Egal. Ist mir sogar recht, denn es schmerzt schon ein bisschen. Die Niederlage. Wenn man so nah dran ist. Am Triple.
Aber was solls, das Erlebnis an sich war wunderbar. Der Urlaub war wunderbar. Tolles Wetter. Ich habe die Stadt und die Menschen schaetzen und naja lieben gelernt waere uebertrieben, aber ich finde sie nett. Echt. Der Madrilene an sich tut sich zwar mit englisch ein bisschen schwer :), aber er/sie ist hilfsbereit. Wir haben viel erkundet und der Abend mit Peter, Sepp, Alenko usw. war superlustig. Der naechste Tag mit Huebi, Kim, Andi und Tobi (Manu kam erst spaeter dazu) war total geil.

Ach, es hat sich gelohnt. Auch die tiefe Tasche, die dafuer noetig war um hinein zu langen.

Eigentlich fehlt uns, bzw. Oefix nur noch eines (neben dem Triple) … jetzt darf ich es schreiben. 😉

Am Tag/Abend/Nacht mit Peter, Alenko und Sepp hat der Oefix seinen Fotoapparat verloren/verlegt. Mehr dazu gleich.

Wir treffen bei den anderen ein. Wir trinken noch bis halb 3 Cervezas. Langsam aber sicher werden wir alle müde,

wir fahren mit dem Taxi heim. U-Bahn faehrt keine mehr. Es ist kurz vor 3 und wir sind am Hotel angekommen. 7 Euro – guenstig. Zufuss waerens mit Stadtfuehrer 2,5 Kilometer gewesen, wir hatten keinen dabei. Deshalb das Taxi. Obwohl ich ja eigentlich bei sowas knauserig bin. 🙂

Ok, wir sind am Hotel. Oefix moechte gleich die letzte Chance auf seinen (Franz‘) Fotoapparat wahrnehmen. Ich also wieder Pathfinder. Wir gehen zu dem Club. Wie gross kann die Chance sein, dass er a.) da vergessen wurde (ca. 1:5) und b.) warum sollte er noch da sein.

Oefix geht rein. Es dauert. Ich bin draussen geblieben.

Die Tuer geht auf und ein strahlender Oefix kommt mir entgegen. Er hat einen (seinen?) Fotoapparat in der Hand. Super, wenigstens ist der wieder da.

Er macht ihn an. Alles auf spanisch. Das ganze Display auf spanisch. Schock.

Er schaut die Fotos an. Ein Kuehlschrank voll mit Getraenken. „Wann habe ich dieses Foto gemacht denkt er sich?“

Naechstes Foto. Eine Tastatur mit Maus im Hintergrund. Jetzt wirds ihm suspekt. Das ist nicht seine Kamera.

Naechstes Foto. Ein grinsender Spanier an einem Schreibtisch.

Wem gehoert diese Kamera?

Naechstes Foto … aaaaah … Oefix ist drauf.

Saulustig.

Es stellt sich heraus, dass der Oefix die Kamera dort liegen gelassen hat und der Wirt hat sie „verwahrt“. Einfach gleich mal auf spanisch umgestellt, gleich den Kuehlschrankbestand fotografiert, sich selbst fotografieren lassen und gleich einen Anhaenger an die Kamera monitert.

Saulustig.

Aber.

Und dafuer finde ich die Madrelenen so nett. Er hat sie wieder rausgerueckt. Es waere fuer ihn ja ein Leichtes gewesen einfach „no“ zu sagen. Der Oefix waere traurig (auch wegen der tollen Fotos, aber hauptsaechlich wegen der Kamera) gewesen und der Urlaub waere fuer ihn bestimmt nicht so toll verlaufen wie er es jetzt ist, da er die Kamera wieder hat.

Muchas Gracias Madrid!

Wir gehen trotz Finalniederlage gut gelaunt ins Bett. Wir haben uns heute fantechnisch fantastisch verkauft und uns als Einheit praesentiert. Spieler, Funktionaere und Fans. Geil.

Und Oefix’s (Franz‘) Fotoapparat ist auch wieder da.

Morgen dann mehr zum „Tag nach dem Finale„.
Um 8:00 Uhr geht unser Flieger ueber Barcelona zureuck nach Muenchen.


Der dritte Tag in Madrid

22. Mai, 2010; 14:11

Der Oefix ist nach nur 3 Stunden Schlaf schon wieder wach, als ich um 11 Uhr aufwache denke ich nur eins. Scheiss Mahou-Bier. Wow, brummt mir die Ruebe. Das letzte Bier war schlecht und ich habe Ingos Rat – trinke Wasser – wieder mal nicht beruecksichtigt.

Draussen hats ca. 60 Grad. Man ist das heiss. Die Kroaten sind immer noch im Bett, der Sepp draengt auf Action. Oefix ist schon in der Stammkneipe, Kaffeetschal. Ich komme nach, auch Kaffetschal und leichte Kost. Dann ein kleiner Spaziergang und ab aufs Zimmer.

Siesta. Machen die Einheimischen so, warum wir nicht auch. 🙂

Die Mannschaft ist heiss, das Wetter auch, wir auch.

Langsam steigt die Anspannung.
Schaffen wir es?

Wie stark ist Inter?

Was heckt Mourinho aus?

Was haelt van Gaal dagegen.

Pause – stopp – mein Handy klingelt!!!

Radio Top FM, die Wendy war dran und hat eben meinen O-Ton aufgenommen. Alle Top-FM hoeren, mein O-Ton wird heute gesendet. GEIL!!!

Jetzt kann nichts mehr schief gehen.

Oefix und ich schauen jetzt noch zur Fanmeile, Stimmung aufschnappen, dann gegen 5 Uhr ins Hotel, Lederhose (POKALE HOID MA MIT DA LEDERHOSN OB!!!) und Trikot an, die Bayernfanclubfahne ins Stadion mitnehmen und Geschichte schreiben!!!

Heute werden wir UNSTERBLICH!!!

Fondo Sur wir kommen!!!


Der zweite Tag in Madrid

22. Mai, 2010; 14:02

Der Madrilene an sich is echt nett und hilfsbereit. Sie koennen zwar meist nur spanisch und wenig englisch, aber sie sind echt hilfsbereit und geben sich grosse Muehe.

Gestern haben wir noch eine grosse Runde Sightseeing gemacht und sind wieder mal ziemlich viel zu Fuss abgegangen. Instinkiv dabei immer erst in die falsche Richtung … 🙂 Egal, wir sind bei knapp 30 Grad genauso relaxed wie die Spanier.

Heute haben wir wieder die Stadt erkundet.

Wir sind am Plaza de Independcia gewesen:

Und am Parque del Retiro„:

Und haben auch sonst jedes grosse Bauwerk fotografiert:

Wir sind über den Plaza Puerta del Sol spaziert, haben am Plaza Mayorgespeist und dabei unter anderem „Spiderman“ und eine „Flamencotaenzerin“ getroffen.

Oefix liess es sich nicht nehmen, sich noch vor dem Finalplakat des „Damenfinales“ fotografieren zu lassen:

Sepp, Alenko und Peter stossen dann am Abend zu uns und in unserer „Stammkneipe“ gibts erstmal 5 lockere Bierli. Hui. 🙂

Die 3 sind 20 Stunden mit dem Auto hergefahren, sind aber noch nicht muede und wollen weiter. In Madrid gehts ja jetzt erst richtig los. Es ist fast 12 Uhr und wir gehen zum „Parque de Berlin“ zur FCB-Fanmeile.

Paula (links, nebst Freundin Sarah), die vor 6 Jahren fuer 2 Wochen in Deutschland in der Naehe von Koeln bei einer Gastfamilie war und in der Schule deutsch hatte ist sehr kommunikativ und spricht hervorragend deutsch. Die Suedtiroler singen ununterbrochen „Tulpen aus Amsterdam“ und feiern „Arjen Robben“. 🙂

Ein 17-jaehriger im Deutschlandtrikot kann perfekt spanisch und deutsch, wohnt in Madrid, lebte lange in Barcelona, kommt aber urspruenglich aus Frankfurt.
Kann man auch mal erwaehnen.

„Sol“ zeigt und nach mehreren Bierchen den Weg zu einem englischen Pub. Alle sind fuer uns. Ueberhaupt habe ich das Gefuehl, dass ganz Madrid fuer Bayern ist. Alle jubeln uns zu und wuenschen uns den Sieg. Moegen sich Italiener und Spanier nicht?

In der „Tux-Bar angekommen werden wir herzlich begruesst und wieder wird uns „good luck“ gewuenscht. Herrlich.

Die Tux-Bar macht nach weiteren 3 Bier um halb 3 zu. Sol zeigt uns den Weg in die naechste Bar.

Sepp hat schon aufgegeben und ist weg. Wir hoffen er ist gut in seinem Hotel angekommen. Dafuer gesellt sich jetzt Andi Simms zu uns. Kommt aus Unterhaching. Ihn kostet der Trip 2.000 Euro, darf seine Freundin aber nicht wissen. Is so.

Nach einem weiteren Bier werden die Beine und Augen schwach und wir treten den Heimweg an. Andi verabschiedet sich von uns, die beiden Kroaten Peter und Alenko suchen den Weg nach Hause. Auch sie sind gut angekommen.

Es ist kurz nach halb 4 als wir ins Bett sinken.

Gruesse aus Madrid Zappi und Oefix